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Piktogramm hören und verstehen

Hörverlust & Schwerhörigkeit


Inhaltsverzeichnis zu Hörproblemen


Der Hörverlust findet in aller Regel schleichend statt. Die Betroffenen hören in Laufe der Zeit immer schlechter. Oft wollen diese den Hörverlust nicht wahrhaben. In besonderen Situationen wie auf Veranstaltungen, Partys, in Lokalen oder auch am Telefon hört dieser Personenkreis nicht mehr so gut, um alles mitzubekommen. Personen, die unter einem schleichenden Hörverlust leiden, reden oft sehr laut am Telefon und stellen die Lautstärke des Radios oder Fernsehers sehr hoch ein. Eine Einschränkung des Hörvermögens wird auch als Schwerhörigkeit (= Hypakusis) bezeichnet.

Was bedeutet Schwerhörigkeit

Es gibt viele verschiedene Arten von Hörproblemen, die als Schwerhörigkeit bekannt sind. Jeder Mensch kann unterschiedlich von Hörproblemen betroffen sein, weil sie verschiedene Ursachen haben und verschiedene Teile des Hörens beeinflussen.

Die Schwere der Hörprobleme wird in „leicht“, „mittel“ und „stark“ oder sogar „fast taub“ eingeteilt. Hörprobleme können entweder auf beiden Ohren (beidseitig) oder nur auf einem Ohr (einseitig) auftreten. Manchmal sind sie von Geburt an da, manchmal treten sie plötzlich auf, oder sie können durch Lärm oder das Älterwerden verursacht werden.

Aber hier ist die gute Nachricht: Für fast jede Art von Hörproblemen gibt es moderne Behandlungsmöglichkeiten. Das Hören ist ein komplizierter Vorgang, deshalb ist es immer ratsam, zu einem Experten zu gehen, zum Beispiel einem Akustiker oder einem Arzt. Sie können dabei helfen, die beste Lösung für das individuelle Hörproblem zu ermitteln.

Was ist ein Hörverlust?

Eine Verringerung des Hörvermögens wird als Hörverlust bezeichnet. Man kann 2 Arten von Hörverlust unterscheiden:

  1. ein Hörverlust in der Form, dass leise Sprache oder Tönen nicht mehr so gut gehört werden,
  2. ein Hörverlust in der Form, dass nicht mehr alles gut verstanden wird.

Beim Lautstärkenverlust hören Sie Gespräche, Geräusche oder den Fernseher nicht mehr laut genug. Hier gibt es verschiedene, mögliche Ursachen, die den Schall im Ohr verringern. Z. B. Ohrinfektionen, Verstopfungen im Gehörgang oder Otosklerose.

Ein Verständnisverlust ist eher altersbedingt und wird z. B. durch Schäden an den Haarzellen verursacht. In Gesellschaft wird zwar alles gehört, aber kaum etwas verstanden.
Moderne Hörgeräte können ein Segen für Menschen sein, die an Hörverlust leiden. Eine bessere soziale Teilhabe und ein aktives Lebensgefühl sorgen damit für mehr Lebensfreude.

Hörverlust frühzeitig versorgen

Gerade wenn der Hörverlust noch nicht ausgeprägt ist und nur eine geringe Schwerhörigkeit vorliegt, gibt es in diesem Anfangsstadium hervorragende Behandlungsmöglichkeiten. Eventuelle Störungen lassen sich z. B. durch Medikamente behandeln. Und durch moderne Hörgeräte kann die Teilhabe am Leben und die Lebensfreude enorm gesteigert werden.

Ursachen eines Hörverlustes

Es gibt viele Ursachen für Hörverlust. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Alterung: Der altersbedingte Hörverlust, auch als Altersschwerhörigkeit oder Presbyakusis bezeichnet, ist die häufigste Ursache für Hörverlust. Es tritt auf, wenn das Innenohr mit zunehmendem Alter allmählich seine Fähigkeit verliert, Schallwellen aufzunehmen und zu verarbeiten.
  • Lärm: Lärm ist eine der häufigsten Ursachen für Hörverlust bei jungen Menschen. Es kann durch laute Musik, Arbeit in lauten Umgebungen oder sogar durch laute Freizeitaktivitäten wie Motorsport oder Schießsport verursacht werden.
  • Infektionen: Infektionen wie Mumps, Masern oder Mittelohrentzündungen können das Innenohr schädigen und Hörverlust verursachen.
  • Verletzungen: Verletzungen des Kopfes oder der Ohren können das Innenohr schädigen und Hörverlust verursachen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere Antibiotika und Chemotherapeutika, können das Innenohr schädigen und Hörverlust verursachen.
  • Vererbung: Hörverlust kann auch auf genetische Veranlagung zurückzuführen sein und kann in einigen Familien weitergegeben werden.

Folgen eines Hörverlustes

Die Folgen eines Hörverlustes können sehr schwerwiegend sein. Es können berufliche und gesellschaftliche Folgen auftreten und gefährliche Situationen entstehen. Ist die Schwerhörigkeit erheblich, können psychische Probleme, körperliche Probleme und soziale Schwierigkeiten auftreten.

Ein unbehandelter Hörverlust kann viele negativen Faktoren nach sich ziehen:

  • Schamgefühl,
  • Wut
  • Depression
  • Verlegenheit
  • Angstgefühle
  • Unsicherheit Körperliche Faktoren:
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsstörung
  • Stress
  • Bluthochdruck
  • Soziale Faktoren:
  • Außenseiter
  • Ablehnung
  • Berufliche Schwierigkeiten
  • Freunde verlieren

Hörverlust erkennen und verstehen

Es gibt einige Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass jemand an Hörverlust leidet. Hier sind einige häufige Symptome:

  1. Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen: Menschen mit Hörverlust haben oft Schwierigkeiten, Gesprächen in lauter Umgebung zu verfolgen oder bei mehreren Personen gleichzeitig.
  2. Verstärktes Bedürfnis nach Lautstärke: Personen mit Hörverlust können den Fernseher oder das Radio auf eine höhere Lautstärke einstellen, um besser zu hören.
  3. Häufiges Nachfragen: Personen mit Hörverlust können häufig nachfragen oder um Wiederholung bitten, da sie Schwierigkeiten haben, das Gesagte zu verstehen.
  4. Soziale Isolation: Personen mit Hörverlust können sich aufgrund ihrer eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit isoliert oder unverstanden fühlen.
  5. Tinnitus: Hörverlust kann auch von einem ständigen Klingeln, Summen oder Pfeifen im Ohr begleitet werden.

Arten von Hörverlust/Schwerhörigkeit

Es gibt verschiedene Arten von Hörproblemen, die unterschiedliche Ursachen haben und zu zeitweiligem oder dauerhaftem Hörverlust führen können.

  1. Schallleitungsschwerhörigkeit: Diese Art des Hörverlusts entsteht durch Probleme im äußeren Ohr oder im Mittelohr. Häufige Ursachen sind Ohrenschmalz, Infektionen, ein Loch im Trommelfell, Flüssigkeitsansammlungen oder abnormales Knochenwachstum. Knochenleitungssysteme und knochenverankerte Hörhilfen können helfen.
  2. Schallempfindungsschwerhörigkeit: Hier liegen die Probleme im Innenohr oder im Hörnerv, was oft zu verzerrt wahrgenommenen Tönen führt. Der Teil des Ohres, der Schallwellen in elektrische Signale umwandelt und ans Gehirn weiterleitet, ist betroffen. Dies kann genetisch oder altersbedingt sein, aber auch durch laute Geräusche, Krankheiten oder Chemikalien verursacht werden. Hörgeräte oder Cochlea-Implantate können hier Abhilfe schaffen.
  3. Kombinierte Schwerhörigkeit: Dies tritt auf, wenn sowohl Schallleitungsschwerhörigkeit als auch Schallempfindungsschwerhörigkeit gemeinsam auftreten. Ein Beispiel dafür ist, wenn jemand altersbedingte Schwerhörigkeit hat und zusätzlich durch eine Mittelohrentzündung belastet wird. Während die Schallleitungsschwerhörigkeit durch die Entzündung nur zeitweilig ist, bleibt die Schallempfindungsschwerhörigkeit (bedingt durch das Alter) meist dauerhaft.
  4. Zentrale-auditive Verarbeitungsstörung (ZAWS) oder zentrale Taubheit: Hier gibt es verschiedene Erkrankungen, die den Hörvorgang im Gehirn beeinträchtigen. Das Gehirn kann die eingehenden Signale nicht richtig interpretieren. Menschen mit ZAWS haben besonders in lauter Umgebung Schwierigkeiten beim Hören.

Schwerhörigkeit und Tinnitus

Schwerhörigkeit und Tinnitus können oft zusammen auftreten, und es gibt mehrere Gründe, warum dies der Fall sein kann. Einer der häufigsten Gründe ist die Schädigung der Haarzellen im Innenohr, die für die Wahrnehmung von Schall verantwortlich sind. Wenn diese Haarzellen geschädigt sind, kann dies sowohl Schwerhörigkeit als auch Tinnitus verursachen.

Ein weiterer möglicher Grund für Schwerhörigkeit bei Tinnitus ist, dass das Gehirn Schwierigkeiten hat, zwischen dem Tinnitus-Geräusch und anderen Geräuschen zu unterscheiden. Dies kann dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, Gesprächen zu folgen oder andere wichtige Geräusche wahrzunehmen.

Wenn Schwerhörigkeit und Tinnitus gemeinsam auftreten, kann dies die Lebensqualität einer Person erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung zu beginnen. In einigen Fällen kann eine Hörgeräteversorgung helfen, das Hörvermögen zu verbessern und den Tinnitus zu reduzieren. In anderen Fällen kann eine spezielle Tinnitus-Therapie erforderlich sein, um die Wahrnehmung des Tinnitus zu verringern und die Auswirkungen auf das tägliche Leben zu minimieren.
Eine kombinierte Behandlung von Schwerhörigkeit und Tinnitus ist durch die neue Generation von Noise Hörgeräten sehr gut möglich.

Hörgeräte helfen bei Hörverlust

Moderne, fortschrittliche Technologien helfen bei nahezu allen Arten von Hörverlust und Schwerhörigkeit.
Die neueste Generation von Hörgeräten verfügt über intelligente Funktionen und Einstellsituationen, die ein gutes und angenehmes Hören in unterschiedlichsten Hörsituationen ermöglichen.

Störende Hintergrund-Geräusche werden einfach ausgefiltert. Verschiedene Programme sorgen für ein perfektes Hörvergnügen in jeder Situation. Bei einigen Hörgeräten lässt sich alles einfach per Handy steuern und einstellen.

Welche Hörgeräte-Arten werden bei Hörverlust eingesetzt?

Grundsätzlich gibt es 4 verschiedene Systeme bzw. Bauarten von Hörgeräten, die alle ihre Vorteile haben und bei verschiedenen Hörproblemen eingesetzt werden können.

  • Im Ohr Hörsysteme
    Diese Hörgeräte werden fast unsichtbar im Gehörgang vor dem Trommelfell platziert. Hinter dem Ohr
  • Ohrsysteme
    Von den Hörgeräten, die hinter dem Ohr platziert sind, führt ein dünner Schlauch in den Gehörgang.
  • Hörbrille
    Hier ist das Hörgerät am Ende des Brillenbügels montiert. Ein dünner Schlauch führt dann ins Ohr.
  • Cochlea Implantat
    Hier wird eine elektronische Hörhilfe in das Innenohr oder am Hörnerv implantiert.

Ein Hörtest schafft Klarheit bei Hörverlust und Schwerhörigkeit

Die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei Hörverlust und Schwerhörigkeit lassen sich in vielen Fällen durch einen Hörtest klären.